Große Schneeflocke, kleiner (Pixel) Quilt – Patchwork-Motive aus kleinen Quadraten

Wie schon beim Plaidish-Quilt vor ein paar Wochen bin ich bei Instagram (hier bei V & Co.) mal wieder auf eine Decke gestossen, die es mir sofort angetan hat und die ich unbedingt auch nähen wollte. Aus Zeitgründen lag das Projekt jetzt eine Weile unangetastet auf meinem Schreibtisch, aber diese Woche hat’s mir so in den Fingern gejuckt, dass ich einfach losnähen musste.

Und wie schon beim Plaidish-Quilt habe ich auch dieses mal einiges verändert, um die Decke für mich passend zu machen. Statt einer Sofadecke sollte es diesmal nämlich ein kleiner quadratischer Wand-Quilt werden. Hier gibt’s die Details, falls du die Decke selber nähen möchtest, und weiter unten erzähl ich dir noch ein bisschen mehr zum Thema Pixel Quilts.

Große Schneeflocke, kleiner Quilt

Wie schon gesagt, wollte ich einen kleinen Wand-Quilt nähen. Um genau zu sein, sollte er etwa 1 x 1 Meter groß werden. Wie du unschwer erkennen kannst, besteht der Schneeflocken-Quilt aus lauter kleinen Quadraten. Da 1 Meter ungefähr 42 Inch sind, bin ich schnell bei einer Quadrat-Größe von 2 Inch gelandet und bei insgesamt 441 Quadraten (21 x 21). Die Schneeflocke habe ich mir auf Rechenpapier vorgemalt und hab mich dann so für die endgültige Position auf der Decke entschieden.

Ich habe eine ganze Weile für die Stoffauswahl gebraucht. Die Schneeflocke selber war klar: da kam nur der Forest Frost Snowflake Glitter von Moda in Frage. Beim Hintergrund bin ich dann irgendwann doch wieder bei meinen Lieblingsfarben gelandet. In dieser Farbkombi habe ich ja schon einen Quilt genäht. Toll hierfür fand ich dann auch die Ombre Confetti Metallic Stoffe von V. & Co. mit dem Gold Konfetti. Die habe ich so verteilt, dass sie von oben nach unten immer dunkler werden und immer mehr Konfetti haben. Damit habe ich ein paar passende Moda Grunge Stoffe und Bella Solids kombiniert.

Große Schneeflocke, kleiner (Pixel) Quilt

Diese Decke sollte für mich ein relativ einfaches Projekt werden. Die 2,5 x 2,5 Inch Quadrate (inklusive Nahtzugabe) waren schnell geschnitten (ja, ich schneide da schon mal 6 – 8 Schichten Stoff übereinander ;-), dann habe ich mich von oben nach unten reihenweise voran gearbeitet. Ich habe mich bemüht, die Quadrate möglichst zufällig zu verteilen und habe daher die Half Square Triangles auch erst dann genäht, wenn sie an der Reihe waren – also nicht unbedingt besonders effizient. Aber da es nicht so viele waren und ich einen schönen Mix haben wollte, war es mir an dieser Stelle egal. Falls du nochmal eine Erinnerung brauchst: eine Übersicht aller Half Square Triangle Varianten habe ich dir in diesem Beitrag zusammengestellt. Ich habe hier Methode 1 verwendet.

Auch mit dem Bügeln habe ich’s mir in diesem Fall einfach gemacht: in einer Reihe alle Nahtzugaben nach links, in der nächsten nach rechts, usw. Beim Zusammennähen der Reihen lassen sich die Nähte so wunderbar ineinander schieben und auf der Vorderseite hast du dann perfekte “Kreuzungen”. Du kannst das auch etwas ordentlicher machen und die Methode verwenden, die ich hier beim Plaidish Quilt genauer erklärt habe und bei der die Nahtzugaben an den Kreuzungen sternförmig aufgeklappt werden. Dadurch liegen die Nähte flacher. Aber ehrlich gesagt war ich in diesem Fall zu faul :-)

Große Schneeflocke, kleiner (Pixel) Quilt

Für die Rückseite habe ich zufälligerweise in meinen Beständen noch einen hellblauen Stoff mit weißen Schneeflocken gefunden, den ich sehr passend fand :-)

Achtung: tu dir selber den Gefallen und achte beim Heften der Decke ganz genau darauf, dass sich hinter dem schneeweißen Stoff der Schneeflocke keine dunklen Fäden der anderen Stoffe verstecken. Die scheinen nämlich später sehr deutlich durch und wenn du die Decke einmal gequiltet hast, gibt es keine Chance mehr, sie herauszubekommen (außer natürlich, die Nähte alle zu trennen!).

Gequiltet habe ich die Minidecke in weiß mit horizontalen Linien im Abstand von 1 Inch. Um die Decke aufhängen zu können, habe ich zusammen mit dem Einfassband noch drei kleine Schlaufen aus Baumwollband an die obere Rückseite angenäht. Die habe ich auf eine Gardinenstange geschoben, damit hängt der Quilt schön gerade.

Große Schneeflocke, kleiner (Pixel) Quilt

Stoffverbrauch

Das hier ist der Stoffverbrauch für den Mini-Quilt, so wie ich ihn genäht habe:
– je zwei Streifen á 2,5 Inch: Bella Solids Amelia Purple, Regatta, Royal & Horizon Blue
– je drei Streifen á 2,5 Inch: Grunge Dynasty & Navy, Ombre Confetti Metallic Turquoise & Indigo
– 15 Streifen á 2,5 Inch: Forest Frost Snowflake Glitter (11 für die Vorderseite, 4 für’s Einfassband)
– 43,5 Inch / 110 cm für die Rückseite
– 43,5 Inch / 110 cm Baumwollvlies
– 40 – 50 cm Baumwollband (je nachdem, wie lang die Schlaufen werden sollen)
 
Große Schneeflocke, kleiner (Pixel) Quilt

Was ist denn eigentlich ein Pixel Quilt?

Wenn wir schon mal beim Thema sind: was ist denn bitteschön ein Pixel Quilt?
Ein Pixel Quilt besteht eigentlich nur aus kleinen Quadraten, vielleicht noch aus ein paar zusätzlichen Half Square Triangles, also Dreiecken, um so etwas wie Kurven darzustellen. Je nach Größe der Quadrate, die man wählt, kann das Motiv dann eher grob werden, an ein Retro-Videospiel erinnern, wie abstrakte Kunst aussehen oder tatsächlich viele Details beinhalten und von Weitem fast fotografisch wirken. Es kann aber auch einfach nur ein geometrisches Muster sein.
Einfache Motive kann man sich selber auf Rechenpapier aufmalen, für komplexere Bilder gibt es Webseiten und Programme, die einem Fotos in pixelige Kunstwerke verwandeln.

Selber Vorlagen erstellen

Hier mal ein Beispiel, das ich mit der Webseite Online PNG Tools erstellt habe. Die Größe der Pixel kann man einstellen und so selber entscheiden, wie detailliert das “Bild” werden soll. Leider können diese Programme in der Regel keine Dreiecke einbauen, um Rundungen etwas weicher zu machen. Sowas ist dann Handarbeit :-)

pixel quilt vorher nachher
Wenn du technisch etwas begabter bist, kannst du dir so eine Vorlage auch in einem Grafik-Programm wie Affinity Designer oder Inkscape erstellen. Dazu öffnest du das Bild, das du als Motiv nutzen möchtest, legst dir ein Gitter darüber und fängst an, die Farben als Pixel nachzumalen. Das dauert eine Weile, bringt aber unter Umständen die besten Ergebnisse. Kreuzstich-Stickvorlagen eignen sich ebenfalls zur Umsetzung als Quilt.

Stoffverbrauch

Wenn du deine Vorlage hast, ist die nächste Frage natürlich, wie groß dein Kunstwerk werden soll. Da hat man’s bei Pixel Quilts relativ einfach: man zählt erstmal die Pixel oder Quadrate.

Dann kannst du dir überlegen, wie groß die einzelnen Quadrate werden sollen und daraus ergibt sich dann die Größe des Quilts.

Meine Schneeflocke zum Beispiel wollte ich gerne als kleinen Wand-Quilt nähen. Meine Vorlage hatte 21 x 21 Kästchen, also habe ich beschlossen, jedes Kästchen 2 x 2 Inch groß zu machen. Daraus ergibt sich ein 42 x 42 Inch Quilt, also ungefähr 1 x 1 Meter.

Jetzt kannst du auch den Stoffverbrauch ganz schnell berechnen: 21 x 21 Kästchen = 441 Kästchen insgesamt. Jedes Kästchen muß ich vorher auf 2,5 x 2,5 Inch schneiden (inkl. Nahtzugabe) und ich bekomme etwa 17 davon aus einem 2,5 Inch Streifen Patchwork-Stoff. Also teile ich 441 durch 17 und weiß, dass ich insgesamt mindestens 26 Streifen Stoff á 2,5 Inch brauche.

Von den 441 Quadraten sind aber 70 Half Square Triangles, für die ich jeweils 2 Stoff-Quadrate brauche. Also: 441+70 = 511 Quadrate getailt durch 17 sind aufgerundet 31 Streifen. Das musst du für deine eigene Berechnung natürlich noch unterteilen für die verschiedenen Farben / Stoffe, die du nutzen möchtest. Bei mir waren das insgesamt 20 Streifen für den Hintergrund und 11 Streifen für die Schneeflocke.

Inspiration

Ein paar weitere Pixel Quilts habe ich dir auf unserem Pinterest-Board zusammengestellt:

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