Den “Hourglass” Block – oder auch “Sanduhr” Block – könnte man als eine Weiterverarbeitung des “Half Square Triangle” Blocks sehen, den wir in einem vorherigen Beitrag bereits ausführlich besprochen und erklärt haben. Er ist ebenfalls einer der Basisblöcke im Patchwork und wird sowohl alleine als auch als Teil größerer Muster verwendet.
Videoanleitung
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Methode 1
Diese Methode erinnert sehr an das Nähen der Half Square Triangles. Du startest mit zwei Quadraten und erhälst am Ende zwei Hour Glass Blöcke. Diese Methode eignet sich wunderbar, wenn du nicht so viele Blöcke brauchst.
Methode 1 nähen
Starte mit zwei gleich großen Quadraten. Auf einem der Quadrate markierst du dir auf der Rückseite eine Diagonale, z.B. mit einem Trickmarker oder auch einfach mit einem Knick.
Anschließend nähst du mit deiner regulären Nahtzugabe (z.B. 0,25 Inch oder 0,75 cm) jeweils rechts und links neben deiner Markierung entlang und schneidest die beiden Quadrate auf der aufgemalten Markierung auseinander.
Klappe die so entstandenen Quadrate auf und bügele die Nahtzugabe in Richtung des dunkleren Stoffes. Die beiden Quadrate legst du jetzt wieder rechts auf rechts aufeinander und zwar so, dass die diagonalen Nähte aufeinander treffen. Die Nahtzugaben sollten in unterschiedliche Richtungen zeigen, sodaß du die Nähte ineinander schieben kannst. So erhälst du gleich eine besonders schöne “Kreuzung” der Nähte in der Mitte des Blocks.
Achte darauf, dass jeweils zwei unterschiedliche Stoffe aufeinander liegen, um den Sanduhr-Effekt zu erhalten.
Übrigens kannst du an dieser Stelle auch zwei komplett unterschiedliche Quadrate aufeinander legen, um zwei Sanduhr-Blöcke mit jeweils vier verschiedenen Stoffen zu erhalten.
Markiere dir auf der Rückseite eines der beiden Quadrate wieder die Diagonale und wiederhole den Vorgang von oben: nähe rechts und links entlang der Diagonalen und schneide die beiden Quadrate anschließend zwischen den beiden Nähten auseinander.
Um die Quadrate auf die richtige Größe zu bringen, nutzt du am besten ein Patchwork-Lineal. Lege es so auf den noch zusammengeklappten Block, dass die Markierungen für die gewünschte Blockgröße (inklusive Nahtzugabe) rechts und links auf die lange, diagonale NAHT treffen. Stelle außerdem sicher, dass die nun senkrecht stehende, kürzere Naht exakt in der Mitte verläuft und entsprechend genau oben in der Spitze endet. Auch dafür kannst du das Raster des Lineals zu Hilfe nehmen.
Kleiner Tipp: musst du mehrere Blöcke begradigen, klebe dir einen Streifen Klebeband oder Washi Tape genau zwischen die beiden Größenangaben, an die du die Naht anlegen möchtest (in meinem Beispiel hier bei 4 Inch), dann musst du nicht lange überlegen und legst die Naht einfach an die Kante des Klebebands an.
Schneide die überstehenden Kanten ab.
Zwei Sanduhr-Blöcke sind jetzt fertig. Bügele sie auf und schneide die überstehenden kleinen “Öhrchen” ab, damit sie dich beim Zusammennähen der Blöcke bei der weiteren Verarbeitung nicht stören.
Aufgepasst: die beiden so entstandenen Blöcke sind nicht identisch, sondern spiegelverkehrt!
Methode 1 berechnen
Wenn du wissen möchtest, mit welcher Größe du beginnen mußt, um eine bestimmte Endgröße zu erhalten, ist das in diesem Fall ganz einfach: du mußt zu der gewünschten Blockgröße ohne Nahtzugabe (finished size) einfach nur deine Nahtzugabe (x6) dazurechnen.
Beispiel: für einen fertigen 4,5 Inch Block rechnest du
4,5 Inch + (6x) 0,25 Inch = 6 Inch
du beginnst also mit zwei Quadraten á 6 Inch.
Beispiel 2: für einen fertigen 10 cm Block rechnest du
10 cm + (6x) 0,75 cm = 14,5 cm
du beginnst mit zwei Quadraten á 14,5 cm.
Bei dieser Rechnung hast du übrigens auch noch einen kleinen Puffer, um die Blöcke zu begradigen. Besonders wenn du mit Precuts wie Charm Packs arbeitest, kann das von Vorteil sein.
Methode 2
Auch diese Methode wird dir vielleicht vom Nähen der Half Square Triangles bekannt vorkommen. Hier startest du mit acht Quadraten und erhälst am Ende vier fertige Blöcke. Diese Methode eignet sich besonders, wenn du eine größere Menge an Hour Glass Blöcken benötigst. Außerdem finde ich sie klasse, um zum Beispiel Stoffreste zu verarbeiten, da du auf einfache Weise einen tollen Mix an Stoffen innerhalb deiner Blöcke erreichst.
Ich habe für dieses Beispiel ein Päckchen mit Stoffmustern genutzt, das ich geschenkt bekommen habe. Die waren auf ungefähr 4 Inch geschnitten, aber nicht sehr akkurat und etwas schief. Das Ergebnis kann sich trotzdem sehen lassen :-)
Methode 2 nähen
Du beginnst mit acht Quadraten, die du zunächst zu zwei 4er-Blöcken nähst. Idealerweise bügelst du deine Nahtzugaben alle zur Seite, entweder im Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn, identisch für beide (alle) 4er-Blöcke. So kannst du die Nahtzugaben gleich schön ineinander schieben, das sorgt für perfekte “Kreuzungen” deiner Nähte. Dazu habe ich in diesem Blogbeitrag schon mal eine kurze Anleitung geschrieben.
Lege deine beiden 4er-Blöcke nun rechts auf rechts aufeinander. Achte darauf, das die Stoffe, die hier aufeinander liegen, nicht zu ähnlich sind, damit du später in deinem Sanduhr-Block möglichst viel Kontraste hast und das Muster schön hervor sticht.
Nähe einmal komplett um die beiden Blöcke herum.
Und dann schneidest du sie wieder auseinander, und zwar zweimal diagonal. Versuche, durch die Ecken deiner Nähte zu schneiden und gleichzeitig die Mitte des Blocks zu treffen, dort wo die Nähte aufeinander treffen. Schneide hier etwas langsamer und vorsichtig, du hast viele Stofflagen aufeinander liegen und dein Lineal / Rollschneider könnte verrutschen.
Wenn das jetzt alles noch nicht besonders gerade aussieht, dann ist das nicht so schlimm.
Denn jetzt erst bringst du deinen Block auf das richtige Format und begradigst ihn dabei. Guck mal in der Beschreibung zu Methode 1 weiter oben, da habe ich das etwas ausführlicher beschrieben.
Das Ergebnis sind vier Sanduhr-Blöcke, die – in meinem Fall – alle unterschiedlich sind. Selbstverständlich kannst du diese Methode auch mit nur zwei Stoffen nähen für weniger bunte Blöcke.
Methode 2 berechnen
Die Berechnung dieser Methode ist im Kopf nicht mehr so einfach – wir sind mal wieder beim Satz des Pythagoras :-) Wenn du es ganz genau wissen möchtest: mit dieser Formel errechnest du, mit welcher Quadratgröße du starten mußt, um eine bestimmte Blockgröße zu bekommen. (a) ist die Ausgangsgröße, (c) die gewünschte Endgröße ohne Nahtzugabe.
Für alle, die es gerne etwas schneller und unkomplizierter haben, habe ich zwei kleine Taschenrechner vorbereitet:
Das Ergebnis ist großzügig gerechnet und aufgerundet. Damit hast du einen kleinen Puffer, um deinen Block bequem begradigen zu können.
Das Ergebnis ist großzügig gerechnet und aufgerundet. Damit hast du einen kleinen Puffer, um deinen Block bequem begradigen zu können.
Der Block im Quilt
Wie bereits erwähnt, kann der Hour Glass Block sowohl alleine als auch in Kombination mit anderen Blöcken verwendet werden, um komplexere Muster entstehen zu lassen.
Im zweiten Beispiel wird er einfach mit Quadraten kombiniert, im dritten Beispiel kommen noch Half Square Triangles in den Ecken dazu.
Beispiel vier wechselt Hour Glass Blöcke mit Economy Blöcken ab und im letzten Beispiel werden nicht nur Half Square Triangles dazu kombiniert, sondern auch die Größe der Blöcke variiert.
2 Responses
Danke für diese super tolle Anleitung. Sie ist total gut verständlich.
Das freut mich, viel Spaß beim Nähen :-)