Der Stern, bzw. der “schiefe” Stern setzt sich aus verschiedenen Blöcken zusammen, die ich dir in unserer kleinen Sammlung an Patchwork-Blöcken bereits gezeigt habe: die Grundform ist ein Nine Patch, da er sich aus 9 gleich großen Quadraten zusammensetzt. Die Sternspitzen werden ganz ähnlich genäht wie der Snowball, je nach Geschmack etwas ordentlicher oder mehr aus dem Bauch heraus.
Die Grundform
Die endgültige Größe des Blocks wählst du am besten so, dass man sie gut durch drei teilen kann, damit das Rechnen und Schneiden der einzelnen Quadrate nicht zu schwierig wird: zum Beispiel nähst du einen 6-Inch-Block aus 2-Inch-Quadraten oder einen 9-Inch-Block aus 3-Inch-Quadraten – natürlich jeweils plus Nahtzugabe.
In diesem Beispiel rechne ich in Inch mit einer Nahtzugabe von ¼ Inch. Selbstverständlich klappt das Ganze auch genauso gut, wenn du in Zentimeter mit einer Nahtzugabe von z.B. 0,75 cm rechnest.
Für einen 9-Inch-Block brauchst du:
- (8) Quadrate á 3½ Inch vom Hintergrundstoff
- (1) Quadrat á 3½ Inch für die Sternmitte
- (8) Quadrate á 2 Inch für die Sternspitzen *
* warum 2 Inch? Die Größe der einzelnen Quadrate in diesem Block beträgt ohne Nahtzugabe 3 Inch. Die Hälfte davon ist 1½ Inch. Plus 2x die Nahtzugabe = 2 Inch.
Lege die größeren Quadrate in 3 x 3 Reihen aus – das mittlere Quadrat wird die Sternmitte. Auf die linke Seite der kleinen Quadrate malst du dir (am besten mit einem Trickmarker) Diagonalen auf. Platziere ein kleines Quadrat rechts auf rechts auf eine Ecke eines großen Quadrats aus Hintergrundstoff (siehe Bild).
Nähe entlang der aufgemalten Diagonale. Schneide die Ecke bis auf die Nahtzugabe zurück und klappe das kleine Quadrat auf.
Diesen Vorgang wiederholst du mit einem zweiten kleinen Quadrat an der nächsten Ecke des Hintergrundquadrats. Es ist richtig, dass sich die kleinen Quadrate etwas überlappen. Diesen extra Spielraum brauchst du gleich, damit beim Aneinandernähen der einzelnen Quadrate die Spitzen erhalten bleiben. Was sich hier überlappt, verschwindet gleich in der Nahtzugabe.
An insgesamt vier der großen Hintergrundquadrate nähst du auf diese Weise die Sternspitzen an. Die Größe der Quadrate sollte sich dabei nicht ändern. Miss nochmal nach und kürze die Quadrate bei Bedarf ein. Danach nähst du – wie bei einem Nine Patch Block – zuerst die drei Quadrate innerhalb einer Reihe zusammen.
Anschließend nähst du die drei Reihen zu einem Sternenblock zusammen.
Wonky Star
Die etwas schiefe, improvisierte Form dieses Blocks eignet sich auch hervorragend zur Resteverarbeitung. Für mein Beispiel habe ich einen 6-Inch-Block genäht.
Die Nahtzugabe ist bei mir wieder ¼ Inch.
Für einen 6-Inch-Block brauchst du:
- (8) Quadrate á 2½ Inch vom Hintergrundstoff
- (1) Quadrat á 3½ Inch für die Sternmitte
- (4) Quadrate á 2½ Inch für die Sternspitzen *
* für das Beispiel habe ich mit vorgeschnittenen Dreiecken gearbeitet. Wenn du etwas geübter bist, kannst du auch mit Resten in verschiedenen Größe und Formen arbeiten.
Schneide die Quadrate für die Sternspitzen diagonal durch, sodaß du 8 Dreiecke erhälst.
Lege dir deine Quadrate in 3 x 3 Reihen aus. Das Quadrat für die Sternmitte liegt in der Mitte. Auf die Rückseite deiner Dreiecke malst du dir parallel zur langen Kante eine Hilfslinie (mit einem Trickmarker) im Abstand von ¼ Inch zur Kante. Lege das Dreieck rechts auf rechts auf ein Quadrat aus Hintergrundstoff. Die Hilfslinie sollte auf beiden Seiten außerhalb des Quadrats enden, so kannst du relativ sicher sein, dass das Dreieck nach dem Annähen auch passt. Den Winkel kannst du frei wählen, so kannst du die Spitzen mal größer und mal kleiner machen. Nähe das Dreieck entlang der Hilfslinie auf das Hintergrundquadrat.
Klappe das Dreieck auf und kontrolliere, dass es das Hintergrundquadrat komplett abdeckt. Die zweite Sternspitze nähst du auf die gleiche Weise an. Bei dieser Variante überlappen sich die Sternspitzen nicht unbedingt so gleichmäßig wie bei der ersten Methode. Das ist durchaus gewollt.
So sieht das Quadrat an dieser Stelle jetzt erstmal aus. Wie du siehst, habe ich die Ecken in diesem Fall nicht abgeschnitten, weil sie mir dabei helfen, das Quadrat ordentlich zu begradigen. Übrigens empfehle ich dir, die Blöcke erst kräftig zu bügeln, bevor du sie auf die richtige Größe zuschneidest.
Wenn alle Sternspitzen genäht und begradigt sind, legst du dir die Quadrate wieder so aus, wie du sie am liebsten zusammennähen möchtest.
Nähe erst die Quadrate reihenweise zusammen, und anschließend nähst du die drei Reihen zu einem Block zusammen.
Weitere Varianten
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Block anzuwandeln. Zum Beispiel musst du den Block nicht unbedingt aus neun gleichgroßen Quadraten nähen. Stattdessen bekommst du mit größeren Quadraten in den vier Ecken und daraus resultierend rechteckigen Elementen dazwischen viel längere Sternspitzen.
Der Block sieht auch toll aus, wenn du die Farbaufteilung umdrehst: ein heller oder weißer Stern auf farbigem Hintergrund strahlt besonders schön. In diesem Fall kann es notwendig sein, die Nahtzugaben zurückzuschneiden, falls der dunklere Hintergrund durch den hellen Stern durchscheint.
Auch die Art und Weise, wie die Blöcke zusammengesetzt werden, macht einen großen Unterschied. Statt einfach Block an Block zu setzen, kannst du ihn mit einfachen Hintergrundblöcken abwechseln. Oder du kannst die Blöcke dazwischen ebenfalls aus verschiedenen Quadraten zusammensetzen. So kannst du ganz wunderbar deine Reste verarbeiten. Ein Beispiel hierfür findest du ein Stück weiter unten.
Mit ein bisschen Planung kannst du die einzelnen Stern-Blöcke auch verschachteln und sogar verschieden große Blöcke zusammensetzen.
Diese Decke habe ich nach genau diesem Prinzip genäht: ich habe ausschließlich mit Stoffresten gearbeitet und der Hintergrund besteht auch innerhalb der einzelnen Sternenblöcke aus verschiedenen weißen und cremefarbenen Stoffen.
Viel Spaß beim Ausprobieren!