Wenn du nicht viel Kleidung nähst, kommst du wahrscheinlich nur selten in die Verlegenheit, ein Knoploch zu nähen. Und vielleicht ist deine Reaktion bei dem Thema ähnlich wie bei vielen anderen beim Stichwort „Reißverschluß“: oh nein, geht das auch ohne?
In den meisten Fällen gibt es auch wirklich Alternativen zum Knopfloch, aber genauso wie beim Reißverschluß ist die Vorstellung schlimmer als die Realität. Die meisten Nähmaschinen können das nämlich inzwischen fast alleine! Und übrigens: Knopflöcher können auch an vielen anderen Stellen sehr hilfreich sein. Bei unseren kleinen Geschenkbeuteln, zum Beispiel, habe ich Knopflöcher für den Durchzug des Bandes genutzt:
Auf der Übersicht der Stiche, die deine Maschine nähen kann, findest du vermutlich einen oder mehrere Stiche dieser Art:
Idealerweise hast du einen Knopflochfuß, in den du deinen Knopf einlegen kannst. Deine Nähmaschine näht das Knopfloch dann automatisch in der richtigen Länge.
So sieht der automatische Knopflochfuß meiner Janome Nähmaschine aus:
1 – hier kommt normalerweise der Knopf rein. Du kannst die Klammern auseinander ziehen und wieder zusammen schieben und so die Größe des Knopflochs einstellen.
2 – diese Stange wird in den Nähfusshalter der Maschine eingeklickt.
3 – durch dieses Loch sticht die Nadel. Die roten Markierungen um das Loch herum helfen dir bei der richtigen Positionierung des Stoffs, damit das Knopfloch auch da landet, wo es hin soll.
Nähe unbedingt ein Test-Knopfloch, idealerweise unter den gleichen Voraussetzungen wie bei deinem eigentlichen Projekt. Zum einen kannst du anhand deines Test-Knopflochs die exakte Größe ausmessen (das ist wichtig, wenn dein Knopfloch mittig platziert werden soll), zum anderen ist es immer gut, gerade ein Knopfloch vorher nochmals auszuprobieren, denn ein falsch genähtes Knopfloch wieder aufzutrennen, ist wirklich mühselig!
Wenn du dein Knopfloch genau positionieren möchtest, zeichnest du dir anhand der Größe deines Probe-Knopflochs Anfang- und Endpunkt auf. Einen der beiden Punkte platzierst du unter deinen Knopfloch-Fuß. Dort findest du normalerweise Markierungen, damit du diesen Punkt exakt platzieren kannst. Und dann kannst du dein Knopfloch auch schon nähen.
Wenn das Knopfloch fertig ist, mußt du es nur noch aufschneiden. Das geht zum Beispiel mit einer kleinen, scharfen und spitzen Stickschere, oder – wie im Video – mit dem Nahttrenner. Damit du in diesem Fall nicht über das Ziel hinausschießt und zu weit schneidest, verriegelst du dir das Ende des Knopflochs mit einer quer gesteckten Nadel.
Hier siehst du, wie das bei meiner Maschine, der Janome MC6700P, mit dem Knopfloch funktioniert. Wie das genau bei deiner Maschine funktioniert, guckst du dir am besten in deiner Anleitung an.
Unter Umständen hast du an deiner Nähmaschine keine automatische Knopfloch-Funktion, sondern nur eine manuelle. Auch damit geht’s ganz einfach, du mußt deiner Maschine nur „sagen“ wie weit sie nähen muß. Dafür drückst du an deiner Maschine bestimmte Knöpfe. Welche das genau sind, ist unterschiedlich. Diese Info findest du aber im Handbuch deiner Nähmamaschine.
PS: ein manuell genähtes Knopfloch ist zum Beispiel auch dann hilfreich, wenn du ein Knofloch nähen möchtest, das größer ist, als es der automatische Knopfloch-Fuß zulässt.