Was mich am Patchwork immer wieder so fasziniert ist, dass man einen ganz einfachen Block durch die Wahl der Stoffe völlig anders erscheinen lassen kann. Der Kaleidoscope Block ist dafür ein perfektes Beispiel. In meiner Anleitung für Kissenhüllen hast du ihn vielleicht schon entdeckt.
PS: Am Ende des Beitrags findest du ein paar hilfreiche Downloads sowie einen Taschenrechner für den Stoffverbrauch.
Der Aufbau ist ganz simpel:
Acht Dreiecke mit 45°-Winkel in der Mitte und vier rechtwinklige Dreiecke in den Ecken. Eigentlich nichts besonderes. Aber mit ein bisschen Kontrast:
Kommt dann noch Farbe dazu, siehst du plötzlich die tollsten Muster: Wellen, Sterne, Diamanten, Medaillons, … Und das sind nur ein ganz paar der unzähligen tollen Quilt-Muster, die ich auf Pinterest finden konnte.
(Muster gesehen bei: Janice, Pinterest, Caitlin, Mommy by Day …, Farm Gal Designs, Ricky Tims, Wilma Karels, Quilt in a Day, Wilma Karels, Linda Miller)
All diese verschiedenen Muster wurden mit ein und demselben Quilt-Block genäht!!!
Natürlich kannst du diesen Block auch für weniger durchgeplante Muster verwenden und damit wunderbar deine Stoffreste verbrauchen.
Hier findest du Inspiration für einige tolle Kaleidoscope Quilts. Besuche die jeweilige Webseite für mehr Bilder und Infos:
Vielleicht juckt’s dir jetzt auch schon in den Fingern und du fragst dich: “ja, wie näh ich diesen Block denn jetzt?”
Bevor du anfängst zu nähen, solltest du dir überlegen: möchtest du ein bestimmtes Muster nähen und wenn ja, welches? Mal dir verschiedene Muster auf einem Blatt Papier auf, um zu sehen, was dir gefällt (Ausmalvorlagen findest du weiter unten bei den “Downloads”).
Wie groß sollen deine einzelnen Blöcke werden? Das kann von verschiedenen Faktoren abhängen: was möchtest du nähen – eine Kissenhülle oder eine Decke? Wie klein dürfen die einzelnen Teile werden, traust du dir das arbeiten mit ganz kleinen Stoffteilen zu? Wenn du mit Stoffresten nähst, wie groß sind sie? Brauchst du für das Muster, das du nähen möchtest, eine bestimmte Anzahl (gerade oder ungerade?) an Blöcken?
Zum Beispiel: für eine Kissenhülle in 40 x 40 cm habe ich mich für 3 x 3 Blöcke entschieden, sodaß jeder ungefähr 13 x 13 cm groß ist. Das ist eine ziemlich krumme Größe, aber da ich mit Foundation Paper Piecing gearbeitet habe, habe ich mir die Vorlage einfach in der richtigen Größe ausgedruckt (siehe “Downloads” weiter unten).
Und da wären wir auch schin beim Thema: es gibt zwei Möglichkeiten, diesen Block zu nähen. Du arbeitest entweder mit Foundation Paper Piecing Vorlagen oder du schneidest dir ganz klassisch die Dreiecke erst aus und nähst sie dann aneinander.
Bei der zweiten Methode solltest du sehr genau arbeiten. Wenn du dir das nicht zutraust, arbeite lieber mit den Papier-Vorlagen. Aber probiere ruhig beides aus und guck, was für dich am einfachsten ist.
Für das Foundation Papier Piecing habe ich vor einer Weile eine sehr ausführliche Anleitung geschrieben, daher werde ich hier nicht ins Detail gehen. Die Vorlagen findest du weiter unten bei den Downloads.
Legen wir los mit der klassischen Methode:
Wie gesagt benötigst du pro Block acht gleichschenklige Dreiecke mit einem 45°-Winkel und vier rechtwinklige Dreiecke:
Schneiden kannst du sie mit Hilfe der Schablonen, die du weiter unten findest, oder mit den eingezeichneten Winkeln auf deinem Patchwork-Lineal.
Am einfachsten geht’s, wenn du dir zuerst Streifen schneidest und daraus dann die einzelnen Dreiecke.
Mache dir Markierungen auf deinem Lineal, z.B. mit Washi Tape, oder klebe dir eine Schablone auf (oder unter) dein Lineal, um dir die Arbeit zu erleichtern.
Für die rechtwinkligen Dreiecke schneidest du dir aus den Streifen erst Quadrate und die schneidest du dann diagonal durch.
Im weiteren Verlauf arbeite ich mit einer Nahtzugabe von ¼ Inch und alle Teile werden natürlich rechts auf rechts zusammen genäht.
Hast du deine Dreiecke geschnitten, geht’s los mit dem Zusammennähen. Du beginnst mit den Ecken, indem du jeweils ein rechtwinkliges und ein 45°-Dreieck aneinander nähst. Die Nahtzugaben bügelst du an dieser Stelle auseinander.
Weiter geht’s mit dem nächsten 45°-Dreieck, das du an eine Seite des vorherigen Teils annähst. Wichtig ist, dass du die Naht nach unten nicht bis zur Spitze durchziehst, sondern dass du eine Nahtzugabe breit offen lässt. Das kannst du dir vorher auch einzeichnen, wenn das mit dem Augenmaß noch nicht so klappt :-)
In diesem Fall bügelst du die Nahtzugabe in Richtung des gerade angenähten Dreiecks. Das gleiche machst du jetzt mit den übrigen Dreiecken, sodaß du vier identische Teile hast. Achte unbedingt darauf, dass du die Teile jeweils in der gleichen Reihenfolge zusammennähst und die Nahtzugaben alle in die gleiche Richtung gebügelt werden.
Nähe zwei dieser Teile aneinander. Auch hier achtest du darauf, dass die Teile in der unteren Spitze bündig sind (siehe Markierung). Du kannst auch fühlen, dass die Nähte perfekt ineinander greifen. Wenn du diese beiden Teile aneinander nähst, achte wieder darauf, dass du die Naht nicht bis zur Kante durchziehst, sondern dort aufhörst, wo du auf die vorherige Naht stößt.
Die Nahtzugabe bügelst du wieder so zur Seite, dass alle Nahtzugaben in die gleiche Richtung zeigen. Wenn du deine fertige Hälfte nun umdrehst, kannst du die Spitze des obersten Dreiecks freilegen und flach oben auflegen. Du wirst gleich sehen, dass dir das bei der Verteilung der Nahtzugaben hilfreich sein wird.
Jetzt nähst du die beiden Hälften zusammen. Natürlich sollten die beiden Kanten dafür bündig sein, aber damit du eine perfekte Mitte mit sauberen Spitzen hinbekommst, guckst du am besten zwischen die beiden Teile und stellst sicher, dass die beiden mittigen Nähte wieder ineinander greifen.
Klammere dir die beiden Teile zusammen, damit nichts verrutscht, und nähe sie anschließend zusammen. Diese letzte Naht sollte die vorherigen in der Mitte nicht durchkreuzen, sondern nur “berühren”.
Klappe deinen Block auseinander und bügele die Nahtzugaben kreisförmig alle in eine Richtung. In der Mitte sollte sich nun eine kleine Rosette öffnen und die Nahtzugaben sind perfekt verteilt. Gleichzeitig hast du auf der Vorderseite perfekte Spitzen in der Mitte. Falls nötig, kannst du den Block nun begradigen und eventuell die kleinen überstehenden Öhrchen abschneiden, bevor du mehrere Blöcke aneinander nähst.
Hier findest du ein PDF mit einer Ausmalvorlage für den Kaleidoscope Block in zwei verschiedenen Größen. Du brauchst mehr Blöcke, um einen ganzen Quilt zu planen? Drucke die Vorlagen mehrfach aus und klebe sie aneinander :-)
Wer lieber online mit der Vorlage “spielen” möchte, kann das gerne mal auf dieser Webseite ausprobieren, die ich zufällig gefunden habe:
In diesem PDF findest du die Foundation Paper Piecing Vorlage für den Kaleidoscope Quilt Block in verschiedenen Größen von 3 Inch – 10 Inch sowie eine Version für einen 13 cm Block, passend für eine 40 x 40 cm Kissenhülle.
Alle Vorlagen enthalten eine Nahtzugabe von ¼ Inch. Möchtest du lieber mit einer anderen Nahtzugabe arbeiten, kannst du sie dir in der Vorlage einzeichnen, bevor du anfängst, sie zu zerschneiden.
Lass mich wissen, falls du eine andere Größe benötigst!
In diesem PDF findest du die Schnitt-Vorlagen für den Kaleidoscope Quilt Block in verschiedenen Größen von 3 Inch – 10 Inch.
Alle Vorlagen enthalten eine Nahtzugabe von ¼ Inch. Möchtest du lieber mit einer anderen Nahtzugabe arbeiten, kannst du sie dir in der Vorlage einzeichnen, bevor du anfängst, sie zu zerschneiden.
Lass mich wissen, falls du eine andere Größe benötigst!
Ich kann dir für dieses Muster natürlich keine konkreten Angaben dazu machen, wieviel Stoff du insgesamt brauchen wirst, aber ich habe dir hier einen kleinen Taschenrechner erstellt, mit dem du zumindest errechnen kannst, wieviele Dreiecke du aus einem Streifen oder Stück Stoff schneiden kannst. Vielleicht hilft dir das schon mal weiter.
Nutze diesen Rechner am besten in Verbindung mit den Schnitt-Schablonen, da die Größen teilweise recht “krumm” sind!
Tipp 1: statt der Maße eines Fat Quarters kannst du natürlich auch beliebige andere Maße eingeben.
Tipp 2: bei den Maßen für einen Fat Quarter kannst du auch versuchen, die Werte zu vertauschen, manchmal macht das einen Unterschied. Achte in jedem Fall darauf, in welche Richtung du schneidest. Kontrolliere das lieber zweimal, bevor du loslegst.
Achtung: ich übernehme keine Garantie für die Korrektheit dieser Berechnungen. Mathematik ist immer genauer, als ein Schnitt durch Stoff. Der Taschenrechner soll dir nur einen Anhaltspunkt geben.
Hast du Fragen oder Anmerkungen? Dann lass uns das wissen und schreib uns einen Kommentar!
PS: im nächsten Beitrag geht’s weiter mit dem Kaleidoscope Block ;-)