Übersetzt heißt dieser Block „Weg des Betrunkenen“, was nicht so ganz abwegig ist, denn der Block ist ein Viertelkreis in einem Quadrat. Es gibt zwei Varianten des Blocks: entweder grenzt der Kreis genau an die Kanten des Blocks, oder eben nicht. Dieses kleine Detail hat aber große Auswirkungen auf die Layouts, die man mit dem Block erstellen kann.
Ich habe das Gefühl, der Block steht – völlig zu Unrecht – etwas im Abseits, denn viele von uns (und ja, bis vor Kurzem mußte ich mich da einschließen) scheuen sich vor der Kurve. Bei Kurven und Reißverschlüssen winken viele dankend ab, gibt ja so viele andere Sachen, die man stattdessen nähen könnte.
Aber genauso wie bei den Reißverschlüssen: wenn man’s mal ausprobiert hat und feststellt, dass es gar nicht so schlimm und schwierig ist, eröffnet sich plötzlich eine Welt voller neuer Nähprojekte ;-)
Der Trick für mich ist, dass ich den Block zuerst etwas größer nähe, als ich ihn am Ende brauche, sodaß ich genug Puffer zum Begradigen habe. Bei anderen Blöcken, wie zum Beispiel den Half Square Triangles, machen wir das ja schließlich auch. So muß ich mich nicht stressen, wenn der Block beim Kurvennähen etwas schief wird. Ja, der Stoffverbrauch wird dadurch ein klein wenig erhöht, aber der Frustfaktor massiv verringert!
UND: je größer der Kreis, desto einfacher ist er zu nähen. Deine ersten Übungsstücke sollten also nicht zu klein werden.

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Die Grundform
Für diesen Block brauchst du immer eine Schablone oder ein Lineal. Oder besser gesagt: zwei – für den Viertelkreis und für den Hintergrund. Lineale haben natürlich den Vorteil, dass sie stabiler und langlebiger sind. Der Nachteil ist, dass man für jede Größe ein weiteres Lineal-Set braucht und das „um die Kurve schneiden“ mit dem Rollschneider ist nicht Jedermanns Sache.
Damit du sofort loslegen kannst, habe ich dir für unser „Übungsstück“ eine Schablone zum Ausdrucken vorbereitet. Achte unbedingt darauf, dass du das PDF in „tatsächlicher Größe“ oder 100% ausdruckst. Starte am besten mit dem größeren Block auf Seite 1.
Du beginnst mit Stoffquadraten in 5,5 x 5,5 Inch (14 x 14 cm). Bei mir war eins gelb, das andere apricot. Aus beiden Quadraten bekommst du jeweils den Viertelkreis und den Hintergrund, du kannst also aus zwei Quadraten zwei Drunkard’s Path-Blöcke nähen. Der fertige Block ist später 4 Inch groß (4,5 Inch inklusive Nahtzugabe).
Als erstes schneidest du die beiden Teile mit Hilfe der Schablonen aus. Dazu legst du die Schablonen auf den Stoff, den Stoff auf deine Schneidematte und dann schneidest du mit dem Rollschneider um die Schablone herum. Pass auf, dass die Schablone nicht jedesmal etwas kleiner wird ;-) Alternativ kannst du auch mit einem Trickmarker um die Schablone herum zeichnen und die Teile dann mit dem Rollschneider ausschneiden … oder natürlich auch mit der Schere, aber das dauert viel länger und wird meistens recht ungenau.
Danach faltest du die Teile jeweils zur Hälfte, damit du dir mit einem kleinen Knick die Mitte markierst.
Klappe den äußeren Bogen um, sodaß er rechts auf rechts auf dem Viertelkreis liegt und stecke die beiden Knicke bündig aufeinander.
Dann steckst du noch ein paar mehr Nadeln. Erst biegst du die äußeren Enden des Bogens, sodaß sie den Viertelkreis treffen, dann setzt du noch Nadeln genau dazwischen. Dabei geht es mir mehr darum, die beiden Kanten, die ich gleich nähen möchte, schon mal bündig zu haben, als dass ich den Stoff wirklich gleichmäßig auf der Kurve verteile.
Dann nähst du entlang der Kante mit einer ¼ Inch Nahtzugabe. Nähe langsam und mit einer kleinen Stichlänge (1,8 – 2,0), damit kommst du besser um die Kurve. Entferne die Nadeln so spät wie möglich, damit dir nichts verrutscht.
Wenn du das Foto größer machst, kannst du sehen, dass es ok ist, wenn der Stoff sich an dieser Stelle leicht in Falten legt, solange diese nicht unter deinem Füsschen landen. Im Zweifelsfall hebst du lieber das Füsschen kurz an – die Nadel bleibt dabei im Stoff – und ziehst den Stoff glatt, bevor du weiter nähst.
Klappe die beiden Teile auseinander und bügele die Nahtzugabe in Richtung Viertelkreis. Die Falten sollten jetzt alle verschwunden sein. Je nach Quiltmuster kann es sein, dass du die Nahtzugaben auch in die andere Richtung bügelst, aber das sollte dann in der jeweiligen Anleitung stehen.
Für einen Drunkard’s Path Block, bei dem der Kreis später genau an die Kante des Blocks stoßen soll, müssen wir jetzt dafür sorgen, dass neben dem Viertelkreis nur noch die Nahtzugabe von ¼ Inch stehen bleibt. Hier ist genaues Arbeiten sehr wichtig, damit das Ergebnis später gut aussieht.
Lege dein Patchwork-Lineal mit der ¼-Inch-Markierung genau an die Kante des Viertelkreises und kürze den Block hier ein. Die waagerechte Markierung auf dem Lineal (in diesem Fall die 5 Inch Linie) sollte idealerweise auf der Kante des Blocks liegen. Das wiederholst du jetzt auf der anderen Seite, auf der der Kreis an die Kante des Blocks stösst. Achte darauf, dass du gleichzeitig einen rechten Winkel erhältst – zu sehen oben auf dem Foto, die rosa Ecke, die bei 4,5 Inch auskommt.
Erst wenn du diese beiden Seiten eingekürzt hast, begradigst du auch die beiden anderen, die später innerhalb des Kreises liegen. In diesem Fall muß der Block auf 4,5 x 4,5 Inch zugeschnitten werden.
Wenn du mehrere Drunkard’s Path Blöcke aneinander nähst, solltest du auch hier nochmal auf eine exakte Nahtzugabe achten. Nähst du eine Kante, an die ein Kreis anstösst, so wie im Foto oben, solltest du diesen Block oben liegen haben, damit du genau siehst, wo du nähst. Deine Naht sollte die vorherige Naht (die Kurve) genau treffen. Du kannst sogar besser einen Millimeter zu weit in den Kreis hinein nähen, als mit einer zu kleinen Nahtzugabe zu arbeiten, da sonst später etwas vom Hintergrund hervorblitzt und je nach Muster hast du plötzlich einen unschönen Versatz zwischen den Blöcken.
Drunkard's Path Quilts zur Inspiration
Hier findest du einige tolle Quilts, die mit Hilfe des Drunkard’s Path Blocks genäht wurden. Besuche die jeweiligen Webseiten für weitere Infos.
Ein praktisches Beispiel:
Wenn du jetzt Lust bekommen hast, den Drunkard’s Path Block auszuprobieren, ohne gleich zig davon für ein größeren Projekt nähen zu müssen, wie wär’s denn mit diesem Kissen? Dafür musst du nur vier dieser Blöcke hinbekommen ;-)